Warum muss sich Deutschland neu erfinden, Robert Habeck?

Shownotes

„Grün versiffte Ideologie“ - die ist an allem Schuld. So sagen es noch viele. Doch längst geht’s nicht mehr nur um Klimaschutz, sondern um bezahlbare Energie, wirtschaftliche Stärke, unsere Freiheit und Unabhängigkeit. In dieser besonderen Jahresabschlussfolge von NEW ENERGY TALKS spricht Gastgeberin Sophia Rödiger mit Robert Habeck, dem ehemaligen Vizekanzler, Visionär und progressiven Gestalter der Energiewende Deutschlands. Ein authentisch, nahbares Gespräch als Podcastpremiere von Robert Habeck, in seiner neuen privaten Rolle. Was macht er jetzt, hört rein!

👉 Worum geht’s noch?
Warum 1,5 Grad keine Zahl ist, die sich Medien ausgedacht haben, sondern ein Kipppunkt, der über unsere Sicherheit, Freiheit und Lebensqualität entscheidet. Warum Elektrifizierung und KI die Schlüsseltechnologien der Zukunft sind. Und weshalb wir nicht nur das Klima schützen – sondern unsere Sicherheit sowie bezahlbare Energie, die Deutschland überhaupt noch mitspielen lässt. Robert Habeck spricht offen, ehrlich und zum ersten Mal nicht als Politiker.

Das lernst du in dieser Folge:
➜ Vision: Wie Elektrifizierung Deutschland unabhängig und sicher macht
➜ Freiheit durch Erneuerbare: Warum Energie immer Sicherheitspolitik ist
➜ 1,5-Grad-Grenze: Warum jede Kommastelle zählt
➜ Technologie & Fortschritt: Welche Rolle KI, Speicher, Smart Meter für den Energiemarkt der Zukunft spielen
➜ Narrative der Zukunft: Wie wir als demokratische Mitte wieder mehr Gemeinsames erzählen können, statt gegeneinander zu argumentieren.
➜ Persönlich & inspirierend: Habeck über seine Höhen und Tiefen – und was ihn antreibt, weiterzumachen, aber jetzt in neuen Rollen.

Kapitel zur Folge
00:00 Intro – Ironie, Ernst & Warum 1,5 Grad kein Nice-to-have ist
01:32 Wie laden Sie sich auf, Herr Habeck?
04:25 Eine Flucht vor Deutschland? Was machen Sie jetzt?
08:00 Deutschlands Zukunft: Elektrisch oder gar nicht
12:30 Jede Kommastelle zählt – es heißt jetzt arbeiten, nicht zurück lehnen
21:00 Neue Technologien: Strom, Speicher, Digitalisierung, KI
22:55 Smart Meter – mehr als ein Messgerät, wir haben das verschlafen
29:20 Rückblick & Learnings aus der Politik - ich habe mich verändert
33:00 Neue Narrative: Gemeinsamkeit wäre wichtig, statt weiter gegeneinander zu argumentieren
40:19 Inspiration: Anekdoten wie die Geschichte von Kundin Roswitha - mehr Zauber & Mut

🎧 NEW ENERGY TALKS by 1KOMMA5°
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Transkript anzeigen

00:00:07: Die grünversiffte Ideologie ist schuld an allem.

00:00:09: Das schimpfen immer noch viele.

00:00:11: Während es längst nicht mehr um die Frage nach Klimaschutz oder irgendwie ein paar Grad mehr geht.

00:00:16: Es geht viel mehr um bezahlbare Energie, die essentiell ist, wenn wir eine funktionierende Wirtschaft oder Gesellschaft haben wollen.

00:00:22: Und es geht um die geopolitische Sicherheitsfrage.

00:00:25: Sicherheit, Freiheit, Unabhängigkeit.

00:00:28: Das sind so relevante Privilegien.

00:00:30: und dennoch hören wir gerade so aus der EU-Ecke von den Umweltministern, dass man doch auch bis zu zweizig vierzig das Ganze so ein bisschen aufweichen könnte.

00:00:38: Ich habe beim Chef schon mal gefragt, ob ich eins, fünf Grad auch einfach in zwei, acht Grad umbenenne, ist ja nur nice to have.

00:00:43: Ironie hilft manchmal.

00:00:45: oder auch die Perspektive von jemandem, der maßgeblich die erneuerbare Energielandschaft in Deutschland geprägt hat, der Fortschritt wie Rückschritt, wie kein anderer erlebt hat.

00:00:55: Und er bringt vor allem jetzt auch die Out-Side-In-Perspektive auf Deutschland mit.

00:00:59: Robert Habeck, ein Visionär, ehemaliger Vizekanzler und vor allem ein progressiver Vorwärts-Lieder unseres Landes.

00:01:06: Gerade gab es auch ein Global Award, ein Global Leadership Award.

00:01:09: Ich freue mich, dass Sie, Herr Habeck, heute hier sind, im Eins, zwei, fünf Grad Showroom.

00:01:13: Herzlich willkommen!

00:01:13: Schönen Dank und danke für die Einladung.

00:01:15: Ich freue mich auf unser Gespräch und auch vor allem, weil es ein Wiedersehen ist.

00:01:18: Wir haben uns schon mal bei einer Kundin, der Frau Mende, nämlich, die sie lieb grüßen lässt.

00:01:22: Die haben wir uns getroffen, als es die Wärmepumpenreise war.

00:01:25: Heute reden wir ein bisschen größer und omnigalaktischer über das Thema Energie.

00:01:29: Und deswegen frage ich immer gerne, gerade auch Sie als Macher und Vorreiter, was ist Ihre persönliche Energiequelle?

00:01:35: Wie laden Sie sich immer wieder auf?

00:01:38: Ich würde denken, in der politischen Hochzeit, also als Minister, war es wirklich Purpose, würde man sagen.

00:01:45: Ich war wirklich und bin es eigentlich bis heute überzeugt, dass das ein sinnvolles und zwar anstrengendes, aber unbedingt erforderliches Tun ist und war und kann einfach nur sagen viel Erfolg für alle die im Moment Ämter ausüben und die erfüllen.

00:01:58: Ich hoffe, dass sie das genauso ausfüllt, wie es mich ausgefüllt hat.

00:02:04: Und jetzt ist er in Suchen, was eigentlich los ist mit liberalen Demokratien, was eng mit der Energiefrage verbunden ist, meine ich.

00:02:14: Aber obwohl ich jetzt nicht mehr in der allerersten Reihe der Politik stehe, habe ich nicht aufgehört, ein politischer Mensch zu sein und leicht verwandelt, ist es irgendwie das Gleiche.

00:02:23: Absolut, weil es auch die Frage, wenn man gerade auch Stimme nutzt und auch natürlich ihre Reichweiten, ist man da irgendwann mal nicht mehr politisch.

00:02:32: Das glaube ich, kann man schon für sich entscheiden.

00:02:35: Man kann vielleicht für sich selber nie wirklich Abschied nehmen vom politischen Denken, weil man kann sich halt total rausziehen.

00:02:41: Das habe ich für mich anders geklärt oder anders entschieden.

00:02:45: ohne allerdings jetzt die Tagespolitik dauernd zu kommentieren oder auch in dem dann ja doch eng raster der politischen Logik von Berlin zu denken und unterwegs zu sein.

00:02:54: Ich bin halt jetzt viel im Ausland und gucke quasi von außen auf Deutschland durch, auf Deutschland drauf, bzw.

00:03:00: schauen wir an, was im Ausland so los ist.

00:03:02: Und das verändert doch jetzt schon die Perspektive ganz schön.

00:03:05: Schöne.

00:03:05: Will ich auch gleich unbedingt eine Frage stellen, aber vielleicht konkretisieren wir das nochmal, weil natürlich viele aus der Community auch gefragt haben.

00:03:12: Was macht er jetzt gerade?

00:03:13: Wem wird mit er jetzt gerade seine Zeit?

00:03:16: Ich arbeite an einem, man kann vielleicht sagen dänischen Think Tank, der allerdings staatlich finanziert ist, also der ist im Außenministerium angegliedert.

00:03:25: Dänisches Institut für internationale Studien heißt das.

00:03:29: Ding ist in Kopenhagen angesiedelt und hat einen starken Fotos auf Sicherheit und Verteidigungspolitik, oder ich habe mir das so gebaut und die ist dann auch sehr stark auf den Ostseeraum und auf den Nordatlantischen Raum ausgerichtet, also Grünland, die Arktis und so weiter.

00:03:43: Also ich untersuche quasi welche Auswirkungen der ja doch jetzt stattfindende Klimawandel hat, in diesem Fall auf das schmelzende Eis in der Arktis.

00:03:53: Handelswege werden frei.

00:03:55: neue militärische Konflikte drohen dort, Rohstoffe sollen ausgebeutet werden.

00:03:59: Wie geht man damit um und kann man dort einen Konfliktszenario verhindern?

00:04:03: Das ist eigentlich meine Tagesarbeit, wenn man so will.

00:04:06: Und dann werde ich vergleichsweise viel zu Auslandsaufenthalten bei Universitäten, viele amerikanische Universitäten, aber nicht nur eingeladen.

00:04:13: Und wenn das irgendwie geht mit meiner richtigen Arbeit, nämlich das auch war, und mache dann ähnliche Dinge, lerne aber auch viel.

00:04:20: Sehr spannend.

00:04:22: Jetzt war Dänemark im Gespräch und auch ein bisschen noch die weitere Welt.

00:04:26: War es ein bisschen eine Flucht vor Deutschland?

00:04:30: Privat ist es so, wenn ich jetzt, also nachdem ich entschieden habe, dass ich den Bundestag verlasse, ist es schon noch immer ein bisschen anstrengend durch Berlin zu laufen, weil ... Na ja, noch erkenne Leute in meinen Gesicht und entweder kommen sie und wollen Selfie haben, was ja auch immer schön ist, aber manchmal will man auch seine Ruhe haben oder sie kommen und wollen mit mir diskutieren und manchmal auch sich beklagen.

00:04:52: Das ist sicherlich so, dass ein bisschen Abstand ganz gut ist, um mal zur Ruhe zu kommen und nicht immer die sichtbare Figur zu sein.

00:04:59: Schönes ist, wenn man als Politiker eine Wirksamkeit hat.

00:05:03: Also das gehört ja zum Beruf dazu, dass man ein öffentlicher Mensch das manchmal will, man auch ein bisschen durchatmen können.

00:05:09: Das ist also Freude wie Last manchmal.

00:05:12: Die Entscheidung aus dem Bundestag rauszugehen, hat der andere Grunde.

00:05:15: Ich habe einfach geprüft.

00:05:16: Ich war ja dann im Bundestag, ob ich dort einen Raum finde, politisch agieren zu können.

00:05:22: Und meine Analyse ist nein, denn hätte ich jetzt permanent Aktiv gesprochen, also mich eingemischt in alle Debatten und das kommentiert und die Arbeit der Regierung kommentiert.

00:05:33: Hätten alle vielleicht zu Recht gesagt, höher hätte er gut reden, gerade ist die Regierung selber gescheitert und jetzt kommt er hier und gibt kluger Ratschläge, also ich wäre nicht gehört worden und hätte ich die ganze Zeit geschwiegen, hätten alle gesagt, ist er schlecht gelaunt und was macht er eigentlich da?

00:05:46: Da gab es nicht einen aktiven Raum, deswegen war für mich die Analyse, ich muss mich noch mal ein bisschen neu erfinden.

00:05:53: noch mal einen neuen Ansatz suchen, wo immer der mich hinführt.

00:05:56: Das sind also beide Überlegungen, die persönliche wie die private, die mich zu diesem Schluss gebracht haben.

00:06:00: Jetzt ist ich hier bei Ihnen.

00:06:01: Füllig berechtigt und da vielleicht auch, weil gerade Veränderung und Neu mitgefallen ist in Ihrem letzten Satz und schon kurz angedeutet war durch die Entfernung jetzt auch.

00:06:12: wirklich geografisch verändert sich ja vielleicht auch Blick so ein bisschen auf Deutschland und auf das Geschehen hier jetzt natürlich auch gerade energetisch, energiepolitisch.

00:06:20: Wie hat sich da vielleicht auch der Blick verändert?

00:06:24: Am quasi am ersten Amtstag, als ich Minister wurde, also im Dezember, begann richtig der Truppenaufmaß von Putin an der ukrainischen Grenze.

00:06:35: Im Wahlkampf davor, wenn sich noch einige daran erinnern, im Wahlkampf einundzwanzig, hat das Thema Russland, Ukraine, Drohtheit, Krieg überhaupt gar keine Rolle gespielt.

00:06:42: Also da war keine Podiumsdiskussion, keine Wahlkampfrede, wo überhaupt drauf eingegangen wurde.

00:06:47: Aber kaum war ich Minister, begann quasi die Vorkriegsphase und die Garspeicher waren leer und das Krisenzenario begann.

00:06:55: Und am letzten Tag meines meines offiziellen Amtes wurde Donald Trump Präsident.

00:06:59: Also im November als Christian Lindner Olaf Scholz gezogen hat ihn aus der Regierung zu entlassen wurde Trump gewählt.

00:07:06: Und insofern waren Putin und Trump am Ende und am Beginn meiner Amtszeit.

00:07:10: Und dieser Blick, dass wir in einer Welt der Sicherheitskrisen leben, hat mich total geprägt.

00:07:18: Und jetzt schaue ich mir das an und so sehr ich im konkreten erlebt habe, wie Energie als Waffe eingesetzt werden kann.

00:07:25: Das war ja Putins Versuch, Deutschland in die Knie zu zwingen wegen der Gasabhängigkeit.

00:07:29: Und wir konnten uns dagegen einigermaßen wehren, wenn wir auch einen hohen Preis dafür bezahlt haben.

00:07:34: So sehr hatte ich nicht analysieren können, wie strukturell.

00:07:39: Also tief in alle außenpolitischen Beziehungen diese Sicherheitsfragen reinreichen.

00:07:43: Und heute kann ich sagen, dass die Energie und wirtschaftspolitischen Abhängigkeiten strukturell und durchgängig für Interessenpolitik genutzt werden, was Europa und Deutschland dazu zwingt, sich nochmal neu zu erfinden.

00:07:58: Und was wäre ihr Neu darin, eine Vision?

00:08:01: Ja,

00:08:01: das ist das Interessante.

00:08:02: Wir kommen jedenfalls energiepolitisch bei der gleichen Strategie raus, die der Klimawandel oder die Bekämpfung des Klimawandels erforderlich gemacht hat, Elektrifizierung.

00:08:10: Ja, Deutschland kauft jedes Jahr für Achtzig Milliarden Euro fossile Energien ein und in der Regel von Nicht nur Norwegen, wo man vielleicht sagen kann, naja gut, vielleicht auch ein bisschen viel Geld, was nach Norwegen geht, aber das sind irgendwie nette Norweger.

00:08:23: Viel Geld geht zu Leuten, zu Ländern, zu Unternehmen, die dann häufig staatlich sind und starten werden, gelenkt von Menschen, die es nicht unbedingt gut mit Europa oder mit Deutschland meinen, die eigentlich nicht von uns subventioniert werden sollten.

00:08:36: Also Putin, jetzt kaufen wir viel LNG-Gas von den USA ein.

00:08:42: Das ist auch eine Form von Alphängigkeit.

00:08:44: Was wir mit Strom erzeugen und betreiben, ist unser Strom.

00:08:48: Strom kannst du, kannst Leitungen bauen, aber nicht eine Leitung aus den USA hier rüber.

00:08:52: Aber wir können Strom in Europa selber erzeugen.

00:08:54: und die mehr wir elektrifizieren, die mehr Autos elektrisch fahren, die mehr unser Häuser elektrisch geheizt werden, die mehr die Verbraucher der Industrie elektrisch werden.

00:09:02: Und so unabhängiger werden wir von dem Erpressungspotenzial von diesen nicht immer wohlmeinenden Präsidenten.

00:09:10: Jetzt haben wir viel über das Thema auch geopolitische Sicherheit gesprochen, um Energie, Unabhängigkeit irgendwo auch.

00:09:17: Manchmal haben wir fast das Gefühl, die Klimaschutzfrage darin, der Aspektbeitrag für unseren Planeten, der ist gerade so ganz vom Tisch gefallen und einige Diskussionen drum herum, sei es auf EU eben oder auch... in Deutschland politisch wirken fast wieder wie eine Zurückrolle zum Fossilen.

00:09:33: Wie beobachten Sie das gerade mit Ihrem Blick jetzt auch Abstand?

00:09:36: Ja, das stimmt auch Rückblicken zu dem Wahlkampf.

00:09:38: Und auch die letzten Monate danach war Klimapolitik, also Klimaschutz als eigenes politisches Ziel nicht oben auf der Agenda.

00:09:45: Im Wahlkampf hat es bei den Fragen keine Rolle gespielt oder kaum eine Rolle gespielt.

00:09:50: Und ich, das ist auch schon ein bisschen länger her, dass ich eine große, freiles, verfügte Demonstration gesehen habe.

00:09:55: Es ist momentan schwer und andere Sachen.

00:09:57: überlagern das.

00:09:58: Trotzdem ist das Thema erstens nicht weg.

00:09:59: Ich glaube, es gibt ein tiefes Wissen in der Bevölkerung, dass dieses Thema ein existenzielles ist.

00:10:05: Und deswegen sind die Wahlentscheidungen auch immer noch davon beeinflusst und die politischen Entscheidungen.

00:10:10: Zweitens hat sich etwas verändert.

00:10:14: Die erneuerbaren Energien, die Techniken der erneuerbaren Energien werden jetzt Marktgetrieben vorangebracht.

00:10:21: Wir sind hinter dem Punkt.

00:10:22: Man kann es noch politisch kaputt machen, ohne Frage.

00:10:24: Aber wenn man das einfach dem Markt überlässt, passiert es jetzt.

00:10:27: Gucken Sie sich China an, die uns im Moment zeigen, wie es geht.

00:10:31: China macht die ganze Welt platt mit erneuerbaren Energien, also nicht platt, sondern baut massiv aus.

00:10:36: Und ich bezweifle, dass Xi Jinping, der chinesische Präsident, der größte Klimaschützer ist.

00:10:40: Ich weiß nicht, ob der jemals meiner Fridays for Future Demo war.

00:10:43: Er macht es, weil es die günstigste Technik ist, um den Energiehunger seines Landes zu stillen und weil er nicht abhängig werden will von anderen.

00:10:50: Gas- und Öllieferanten auch nicht von Russland.

00:10:53: Auch das ist ja mal bemerkenswert, dass China und Russland eigentlich ein viel komplexeres und schwierigeres Verhältnis haben.

00:10:58: Das Land mit dem größten Ausbau, so las ich neulich von Solarenergie oder am meisten Solarenergie, ist der Libanon.

00:11:05: Ich habe keine Ahnung, ob der libanesische Präsident, wenn der denn, wie die Regierungsfondar ist, irgendwie in Verhältnis zu Klimaschutz hat.

00:11:12: Aber es ist die günstigste Energieerzeugung von, das passiert jetzt also.

00:11:16: Und natürlich ist die sicherheitspolitische Frage, die wir gerade diskutiert haben, eng mit der globalen Etterwärmung verbunden.

00:11:22: Ja, wenn die Arktis eisfrei wird, mein Forschungsfeld jetzt, dann ist das der Raum für nächste Konflikte.

00:11:27: Nichts ist da mehr eingefroren, alles ist zugänglich und zack, kann das knallen.

00:11:31: Ich habe im Wahlkampf immer gesagt, wir schützen nicht das Klima.

00:11:35: Das heißt zwar Klimaschutz, aber ist das falsche Wort.

00:11:37: Wir schützen Freiheit.

00:11:38: Wir schützen liberale Demokratie.

00:11:39: Wir schützen Menschenmögliches Leben in der Zukunft.

00:11:43: Und deswegen ist das Klima-Thema immer da.

00:11:47: Wenn man über die Über-Sicherheit, über liberale Demokratie, über Freiheit redet, redet man über Klimaschutz.

00:11:53: Es ist nicht möglich in einer Welt zu leben, die das, was für selbstverständliche achten, schützt und behält, bei zwei Komma acht Grad der Wärmung.

00:12:02: Deswegen ist das Thema noch immer da.

00:12:05: Alle die Für Klimaschutz brennen sollten jetzt nicht verzweifelt sein, indirekt wird das immer adressiert und vielleicht auch, alles läuft in der Politik immer in Wellen, kommt das auch als direktes Thema wieder.

00:12:14: Aber die Argumente für Klimaschutz kann man auch aus den anderen Krisenszenarien ableiten.

00:12:19: Also da sollte jetzt keiner enttäuscht sein oder bangenbüchzig sein oder so etwas, sondern es gibt Grund genug, die Arbeit vorzusetzen auch, wenn man von der Sicherheit, von der Freiheitsfrage kommt.

00:12:30: Also gerade jetzt Haltung halten an der Stelle.

00:12:32: Ja, mehr denn je, würde ich sagen.

00:12:34: Einer der kritischen Punkte war ja, dass es möglicherweise gerade überschritten worden sind.

00:12:40: Das heißt nicht, dass es jetzt egal ist.

00:12:42: Das ist verloren.

00:12:42: Und ob wir zwei Null verlieren oder acht Null verlieren, ist auch egal.

00:12:45: Verloren ist verloren.

00:12:46: Im Gegenteil, das ist ein Wahnsinn.

00:12:49: Jedes Komma steht, der Komma stellt er zielt.

00:12:51: Wenn es eins Komma sechs Grad werden, dann bleibt möglicherweise das Gleichgewicht erhalten.

00:12:56: Es geht ja darum, einen berechneten Tipping Point, einen Umkehrschlag nicht zu erreichen.

00:13:02: Zudem gibt es Prognosen, aber niemand weiß ganz genau, wo er liegt.

00:13:05: Er wird errechnet, es so um zwei Grad und um sicher zu sein und um die Inseln nicht absaufen zu lassen.

00:13:11: Im Südpazifik sollte es eigentlich besser, eins, fünf Grad sein.

00:13:14: Aber er liegt nicht bei zwei, acht Grad.

00:13:16: Also, dass es jetzt knapp wird, heißt arbeiten und nicht, auch so ist sowieso egal.

00:13:21: Das Spiel ist verloren.

00:13:22: Also ganz im Gegenteil, die Dringlichkeit wird immer höher.

00:13:24: Da wäre ja auch eine spannende Frage, weil gerade uns jetzt und wir wirken natürlich auch mit unseren Unternehmen genau in diesem Feld ist das so glasklar.

00:13:31: Wenn ich jetzt, ich habe das große Glück mit vielen Kunden und Kundinnen zu sprechen von uns, haben wir uns ja damals auch getroffen.

00:13:37: Da ist diese Frage auch der Sicherheit, der Unabhängigkeit noch gar nicht so richtig da.

00:13:42: Es geht viel um Geldsparen natürlich und auf der anderen Seite dann aber viel dieses Klimanarrativen Beitrag leisten.

00:13:49: in Deutschland die richtige Kommunikationsstrategie gewählt, damit einem das auch so bewusst ist, was für eine Chance und somit auch Freiheit, Unabhängigkeit, Sicherheit da drin steckt, weil es werden Werte, die wir eigentlich per se lieben.

00:14:02: Ja, es gibt so eine Art Vorsorgeparadox, wenn man eine Krise anspricht.

00:14:08: und dann Lösungsvorschläge macht, dann hat das meistens keinen öffentlichen Raum oder nur einen sehr begrenzten, wenn alle zwar auch nicken, aber es ist nicht ein Handlungsauftrag.

00:14:17: Wenn eine Krise da ist oder irgendwas nicht gut läuft, dann dominiert das die Überschriften und die politische Debatte damit auch.

00:14:24: Also wir regen uns in Deutschland, aber das ist jetzt nicht typisch Deutsch, sondern überall ist es so häufig über, ich würde fast sagen, Kleinigkeiten auf.

00:14:32: Also es gibt Koalitionskrisen wegen Ja, was soll ich denn sagen, irgendwie so Zeugs oder so, während die großen, großen strategischen Fragen manchmal gar nicht den öffentlichen Raum einnehmen, das gilt übrigens auch für die globale Erteilwärmung, die ja nicht aufgehört hat für all den Problemen, die wir haben, aber sie spielt in der öffentlichen Diskussion eben kaum eine Rolle.

00:14:53: Insofern haben sie recht, wir reden nicht intensiv und tief genug über die, die... strukturellen Veränderungen, die sich global gerade abspielen.

00:15:03: Aber über die Konsequenzen reden wir dann doch immer wieder.

00:15:05: Also zum Beispiel jetzt, während wir dieses Interview aufnehmen, leidet die Automobilindustrie unter einer drohenden Halbleiter-Krise, Schiffs-Krise.

00:15:14: Das ist das ähnliche Prinzip.

00:15:17: Es gibt eine Abhängigkeit von China.

00:15:19: Das wussten wir schon vorher.

00:15:20: Das ist adressiert worden, als wir diese Halbleiter-Strategie aufgebaut haben.

00:15:24: All die Versuche, Halbleiterproduktionen in Europa anzusiedeln, waren schon ein Antwort darauf.

00:15:29: Da allerdings haben wir Immer nur über die Kosten gesprochen.

00:15:32: Also die Kosten, was kostet das an Subventionen?

00:15:34: Jetzt auf einmal, jetzt wo die Krise da ist, reden wir über das Gleiche, aber mit einer ganz anderen Werbe.

00:15:40: Also im Grunde kann man sagen, aber das ist vielleicht die Struktur von einer öffentlichen Demokratie.

00:15:44: Wir reden immer zu spät über das Richtige.

00:15:47: Ob man das ändern kann, weiß ich nicht genau, wäre aber schön und wünschenswert und sicherlich eine politische Aufgabe.

00:15:52: Und irgendwann auch ein Muss, weil wir merken ja auch, und das haben Sie zurecht mal immer sehr mutig und auch sehr früh schon mit kritisiert, dass wir eigentlich Strukturen haben in Deutschland und auch gebaut haben, weil sie auch funktional waren, die aber jetzt für diese Zeit nicht mehr die richtigen sind.

00:16:08: Und wir merken das ja überall gerade auch, dass das links und rechts bröckelt.

00:16:11: Warum sind wir da manchmal so behäbig, auch im Vergleich zu anderen Ländern, gerne aber auch ihre Perspektive drauf, wirklich in eine Veränderung zu kommen?

00:16:18: Auch mal mutig an infrastrukturelle, an strukturelle Themen.

00:16:21: Das Gefühl, wir bleiben oft sehr oben, aber vielleicht ist auch nur das Erlebte im Außen und im Innen im Kern wird anders diskutiert.

00:16:27: Oder wenn Sie sagen, doch, wir brauchen eine wirklich strukturelle Änderung.

00:16:33: Na, erst einmal ist es, glaube ich, nicht so schwer zu verstehen, warum es so schwer ist.

00:16:37: Veränderung, ohne dass eine Krise da ist, also dass es wirklich existenziell ist, wie es damals im Winter, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Meter Gas-Krise war, wo die Unternehmen Angst hatten, dass sie einfach gar nicht mehr produzieren konnten und wir Sorge hatten, dass die Häuser wirklich kalt werden würden, dann ist, wenn die Hütte brennt, dann rufen alle nach der Feuerwehr, das ist so mal so.

00:16:56: Aber vor eine Feuerwehr aufzubauen, das ist ja die eigentliche Frage.

00:16:59: und ich glaube, Das ist in der Politik nicht anders als im Alltag auch.

00:17:03: Wir gewöhnen uns an die Dinge, die irgendwie gut laufen.

00:17:06: Also wer kauft schon freiwillig beim anderen Supermarkt ein, wenn man sich daran gewöhnt hat, immer zu dem und dem Laden zu gehen?

00:17:13: Oder wenn man, keine Ahnung, man besucht seine, ganz dumme Alltagsbeispiele, der Weg zur Schule oder man besucht seine Eltern oder Großeltern und fährt immer den gleichen Weg, obwohl man auch einen anderen Weg fahren könnte oder irgendwie gewöhnt man sich daran.

00:17:28: Dann ist es schwer, die Gewohnheit zu überwinden.

00:17:30: und so ist es in der Politik ein Stück weit auch.

00:17:32: Auch in der öffentlichen Politik, man hält an dem fest, was doch eigentlich gut war.

00:17:38: So.

00:17:39: Die Automobilindustrie hätte vor Jahren wissen können und auch die Politik wissen können, dass China im Anmarsch ist.

00:17:46: Das ist ja nicht vom Himmel gefallen.

00:17:47: Es war nicht plötzlich da, sondern es hat sich langsam aufgebaut.

00:17:50: Man sah aber die exponentiale Steigerung bei Immobilitäten.

00:17:54: Nun ist es bei exponentieller Steigerung immer so.

00:17:56: Am Anfang ist es wenig, aber es hat exponentiell und auf einmal geht es ab.

00:18:00: Das war alles da.

00:18:01: Trotzdem lief es gut, die Geschäfte brummten und die Leute hatten sichere Arbeitsplätze.

00:18:06: und das ist spitzen Technologie, made in Germany ohne Frage.

00:18:09: Und dann zu sagen, nun ändert das mal, weil es könnte in fünf Jahren die falsche Technik sein oder nicht mehr die gewollte Technik für den Weltmarkt, läuft in das gleiche Paradox rein, wie die Großmutter besuchen.

00:18:21: Dann ist quasi unser Untergang, dass wir eigentlich...

00:18:24: Aber es ist politische Aufgabe.

00:18:25: Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde.

00:18:26: Ich beschreibe, dass nur das ist aber nur die Erklärung und nicht eine Entschuldigung.

00:18:30: Also das muss politische Aufgabe sein.

00:18:32: Dafür wird man ja gewählt, nicht das bestehende Schöne zu beten, sondern das kommende vorzubereiten.

00:18:38: Also daran muss man sich als Politiker und jemand, der Regierungsverantwortung übernehmen will, immer messen lassen.

00:18:44: Absolut.

00:18:45: Jetzt gerade noch mal diese Spanne, was wir eingebracht haben, diesen Blick von aus nach innen.

00:18:48: Und jetzt ist auch China gefallen und das sehen wir an.

00:18:50: vielen Stellen, dass vor allem das Ausland es schafft, scheinbar sehr frühzeitig Trends zu erkennen und auch sehr bewusst in diese Fokusfelder reinzugehen und dann massiv schnell zu skalieren.

00:19:01: Na das Ausland weiß ich nicht genau, also ich war jetzt gerade in Monaten in den USA, da läuft... Das muss man schon sagen, die Energiewende onshore, also zu Land immer weiter.

00:19:11: Das ist jetzt nicht so, dass sie diese Trumpische Strategie zu fossilen Energien komplett alle mitmachen.

00:19:17: Offshore ist was anderes.

00:19:18: Da hat auch die Bundesregierung, die amerikanische Regierung einen größeren Einfluss drauf.

00:19:23: Aber da gehen sie in eine andere Richtung rein.

00:19:26: China wiederum.

00:19:28: hat es im gewissen Sinne einfacher, ich nehme mal die Automobilindustrie, weil ein bestehendes System, also die bestehende Automobilindustrie oder ein bestehendes Energiesystem, also das Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke und Gaskraftwerke umzubauen oder ein neues aufzubauen, ist halt was anderes.

00:19:44: Es ist viel einfacher, ein Automobil, einfach ist das falsche Wort, aber die Unternehmen in China, die da jetzt Autos produzieren, waren davor Mobilfunkanbieter.

00:19:53: Die hatten keine Fließbänder, keine Fachleute für Verbrennungsmotoren und mussten die auch nicht weiter bezahlen.

00:19:58: Und Tesla, also Elon Musk war davor Kreditkartenbetreiber quasi erfolgreich, aber Kreditkartenbetreiber.

00:20:04: Und das ist natürlich viel komplizierter als industriell entwickeltes Land mit starker Industrie.

00:20:09: Diese eigentlich gut laufende Industrie, an die man sich auch gewöhnt hat, zu verändern als eine... Ähnliche, aber dann ganz neue Industrie aufzubauen.

00:20:17: Die haben es schon einfacher.

00:20:18: Das muss man zugeben, insofern sind die auch schneller und robuster.

00:20:22: Also es gibt jetzt keinen Grund, uns immer selber zu dissen und zu geistern und zu sagen, ja, wir sind so schlecht, wir sind so doof.

00:20:30: Wir haben halt eine erst mal erschwerte Ausgangssituation, weil wir einen so entwickelt ist und in dem Sinne auch reich ist und in dem Sinne auch an den Reichtum gewohntes Land sind.

00:20:43: Der Aufstiegshunger ist in anderen Ländern einfach größer.

00:20:46: Und nun gilt es, glaube ich, die Chancen, die wir dadurch haben, den enormen Datenschatz des deutschen Mittelstandes, die finanzielle Feuerkraft der Bundesrepublik Deutschland dafür einzusetzen, dass wir uns jetzt neu erfinden.

00:21:00: Noch einmal.

00:21:00: Das ist die Phase, über die wir gerade reden und neu erfinden heißt eben neue Technik erfinden.

00:21:05: Wir machen das, was sich jetzt im Moment gut läuft, noch ein bisschen besser.

00:21:08: Das wird dem Wettlauf über die Technik, die wir im Moment verfolgen, nicht gerecht werden.

00:21:14: Welche Technologie, glauben Sie, braucht es da jetzt gerade noch forcieter, fokussierter, um auch in energiepolitischen Fragen voranzukommen?

00:21:22: Ich

00:21:22: würde sagen, alles, was elektrisch ist, ist erstmal richtig.

00:21:24: Also, unabhängig davon, wie man zu Kosten von Wärmepumpen oder batteriebetriebenen Antrieben steht, das ist die Zukunft.

00:21:33: Und weltweit kann man das sehen, wenn China, die jetzt ja richtig nach vorne gehen bei den Autos, bei den Solaranlagen, bei den Erneuerbaren, die bauen ihre eigenen Windfirmen auf, wenn wir nicht aufpassen, dann machen sie auch die europäischen Windfirmen als nächstes Platt, wie die Solaranlagen.

00:21:47: Wenn China das tut, gibt es enorme Skaleneffekte.

00:21:52: Alle Länder, die nicht ein bestehendes Energiesystem haben, wie eben beschrieben, werden perspektivisch vor allem mit erneuerbaren Energien, Heizen, Versorgungssicherheit herstellen.

00:22:02: Kühlen und die Mobilität organisieren, weil es einfach günstiger ist.

00:22:07: Die Technik wird günstiger werden und Deutschland muss für den Weltmarkt produzieren.

00:22:12: Wir sind achtzig Millionen Deutsche, wir sind die drittgrüßte Wirtschaftsstation noch, muss man wahrscheinlich sagen.

00:22:18: Das schaffen wir nicht in dem deutsche Technik für Deutsche in Deutschland produziert wird.

00:22:22: Das ist dann das sicherste Rezept zur Verarmung.

00:22:25: Also müssen wir für den Weltmarkt produzieren und der, das ist klar zu sehen, geht in Richtung Erneuerbare.

00:22:30: Und Erneuerbare heißt eben Speicherform, digitale Technik, AI, flexibel Systeme, Energieeffizienzen.

00:22:37: Das geht alles da rein.

00:22:38: Und das wäre eine gute Idee, das in Deutschland und in Europa voranzubringen, damit wir die Technik hier im eigenen Land haben und auch beherrschen können.

00:22:45: Absolut.

00:22:45: Und dann frage ich mich natürlich irgendwo trotzdem.

00:22:48: Wer kennen das?

00:22:49: Und ich denke sehr viele.

00:22:50: Und neben ihnen sitzen sehr viele andere Köpfe, die auch genau das sehen.

00:22:54: Warum kriegen wir nur mal, um es ganz konkret zu machen, nicht mal dieses Smart-Meter-Nummer im Haushalt hin, wo der Schlüssel ist, um überhaupt erstmal über Dynamik und Flexibilität auch weiter reden zu können?

00:23:04: Es hat zwei unterschiedliche Gründe.

00:23:06: Jetzt rede ich hier ein bisschen über meine eigene Vergangenheit.

00:23:09: Erst einmal hatten die Deutschen Angst vor Smart-Meter, weil man Weil damit die Stromanbieter theoretisch in der Lage sind, über die Stromverbräuche ein Nutzungsverhalten abzuleiten.

00:23:19: Das war für mich nie wirklich überzeugend, weil die Mehrheit der Deutschen auch bei Instagram, YouTube und Facebook ist.

00:23:24: Und wenn wir keine Sorgen haben, dass unsere Daten bei Mark Zuckerberg und Elon Musk sind, dann sollten wir vielleicht auch den Energieversorgern und dem deutschen Staat ein bisschen Vertrauen gegenbringen.

00:23:33: Aber deswegen haben wir quasi... In Deutschland vor zehn Jahren angefangen militärische Technik zu verbauen.

00:23:39: Also die treueste Variante, unglaublich lange Zertifizierungsverfahren, die waren dann auch super sicher, aber sie waren eben nicht da, weil die Ansprüche so hoch waren.

00:23:47: Halb Europa hat das anders gemacht, die Dinger sind überall ausgerollt.

00:23:50: Und ich kann das nicht sehen, dass Dänemark oder Spanien eine große Sicherheitslücke hat oder so an der Stelle.

00:23:56: Und jetzt haben wir das Problem, dass die, oder das Problem, die Herausforderung für die jetzige Regierung ist, wer macht es, der primate Markt oder die Netzbetreiber, die den Aus-, das Ausrollen der Smart-Mieter übernehmen.

00:24:11: Da stehen wir uns jetzt ein bisschen mit Behörden, wie soll ich sagen, Finger hakeln selbst im Weg.

00:24:18: Vielleicht darf ich das jetzt, wo ich nicht mehr die Verantwortung dafür trage, so frech sagen, ist mir egal, wer es macht.

00:24:23: Hauptsache, es wird gemacht.

00:24:24: Also jetzt bloß nicht noch drei Jahre diskutieren, wer es macht.

00:24:27: Und ja, und dann sind wir wirklich abgehängt.

00:24:30: Also wenn wir ihn jetzt nicht, wo die Erneuerbaren wirklich anlaufen, es schaffen, die Flexibilität, die der Markt jetzt nicht hat, zum Kostenvorteil der Leute zu machen, also die Preise runterzubringen, weil du dann Da in der Batterie aufliezt und den Strom braucht, wenn es wirklich günstig ist oder gar negative Preise sind.

00:24:48: Also wenn wir die Vorteile der Neuerbahn jetzt nicht bei den Menschen oder bei den Unternehmen ankommen lassen, dann sind wir einfach, da ist es auch nicht mehr zu helfen.

00:24:56: Da muss man wirklich so klar sagen, absolut.

00:24:57: Weil Sie gerade auch an der Stelle so Energie hatten.

00:25:00: Was hat sie vielleicht auch um nur die alle Frage nochmal zurück aufzunehmen?

00:25:04: Was hat sie jetzt Politiker so richtig genervt?

00:25:09: Das ist eine fiese Frage, weil ich dann, dann muss ich immer mit dem Finger auf irgendwas zeigen.

00:25:13: Aber sagen wir so, ich war zehn Jahre Minister, also in der Exekutive.

00:25:18: Das ist anstrengend und alles, was du sagst, hat eine Bedeutung, eine größere Bedeutung, als wenn du in der Opposition bist.

00:25:25: Aber das war natürlich die Erfüllung, das ist ein wahnsinniges Privileg für, wenn man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und den Druck auszuhalten.

00:25:33: seine Überzeugung, dass, wofür man überhaupt dem als in die Politik gegangen ist, dann auch Realität werden zu lassen.

00:25:39: Das war in jeder Hinsicht auch in den schwierigsten Phasen immer gut.

00:25:44: Da habe ich mich immer in dem Job gefühlt, in dem ich eigentlich sein wollte und konnte auch Sachen, die mich genervt haben oder wo ich jetzt sagte, warum das denn jetzt schon wieder gut ertragen.

00:25:56: Was rückblickend immer ein bisschen anstrengend, das ist alles, was für die Tribüne gemacht wird.

00:26:03: Und ich sage nicht, dass ich nicht Teil davon war, du bist natürlich gefangen in dem System, aber dieses künstliche Gegensätze suchen.

00:26:12: und also wenn du bei den Talkshows, diesen Talkshows halt, trifft man sich davor, redet ganz nett miteinander, redet also die Politiker untereinander, sagt ja und dann morgen im Ausschuss.

00:26:26: können wir es ja vielleicht so klären.

00:26:28: Danach redet man auch wieder nett miteinander und sagt noch schönen guten Abend und vielleicht ist man noch ein Happen oder trinken glasakoholfreies Bier.

00:26:34: Und während der Talkshows, als gibt es keinen Morgen, reißt man sich an den Haaren und piekt sich ins Auge und es ist schon, also sozusagen emotional ein bisschen anstrengend, obwohl ich nicht frei davon war, das genauso zu machen.

00:26:51: Aber das denke ich rückblickend, das hat ja nun der Entscheidungsfindung nicht gerade geholfen.

00:26:58: Und deinerseits würde eine Talkshow, wo man sich einigt, also über den Tisch sagt so, ich habe dir jetzt zugehört, jetzt habe ich das verstanden, gib mir nochmal einen halben Meter Spiel, nicht funktionieren, weil alles ist auf den Konflikt angelegt.

00:27:08: Das ist vielleicht, wenn man eigentlich die Dinge aufbauen will, ein bisschen, das ist das vielleicht nervig, ist das falsche Wort, aber das ist halt die strukturelle Logik, die alles ein bisschen anstrengend macht.

00:27:20: Absolut.

00:27:21: Und ich glaube, dieses Phänomen, was Sie gerade beschreiben, das erleben wir auf vielen Ebenen im Kommunikationsverhalten von uns Menschen.

00:27:28: Also wir sehen das viel als Firma ja auch über soziale Medien, dass es manchmal besser ist, die Click-Bain-Titel noch irgendwie noch schärfer zu formulieren, anstatt vielleicht noch mal mehr bei den Fakten zu bleiben, einfach weil es am Ende eine Reichweite erzählen muss.

00:27:39: Aber eine Frage dazu zum Narrativ noch.

00:27:42: Wir haben ja auch interessante Narrative rund um das Thema Energie gewählt in Deutschland.

00:27:46: Viel war auch in der Zeit des Angriffskriegs geprägt danach.

00:27:50: Auch selbst Sie sind so ein bisschen fast zum Symbol geworden, der Heizungshammer zum medialen Symbol der Energiewende oder fast schon manchmal auch zum Südenbock.

00:27:59: Was hat das mit Ihnen wirklich persönlich, wir gar nicht so sehr auf die politische Ebene gemacht?

00:28:04: Oder war das klar und man hat das auch erwartet?

00:28:07: Nein, das war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar, weil ja, die politische Lage so war, dass wir im Winter zweiundzwanzig, dreiundzwanzig wirklich, da hatte ich wirklich Sorge, dass uns das Gas ausgeht.

00:28:19: Im Grunde hat uns der Mildewinter und die Tatsache, dass Putin erst im September, den Gashand abgedreht hat.

00:28:26: Das hat ja Putin den Gashand abgedreht.

00:28:28: Das wird immer falsch dargestellt oder häufig falsch dargestellt.

00:28:31: Und ich habe es bis heute nicht verstanden, warum Putin, von dem ich sicher bin, dass er Deutschland... abwürgen wollte.

00:28:37: Also hätten wir, warum er das im September gemacht hat und nicht im März.

00:28:40: Hätte er im März das Gas abgestellt, wir wären nicht durch diesen Winter gekommen.

00:28:43: Aber erinnern Sie sich, was wir damals gemacht haben.

00:28:45: Wir haben die Innenstädte dunkel gemacht.

00:28:47: Wir haben die öffentlichen Gebäude per Gesetz nicht über achtzehn Grad geheizt.

00:28:50: Im Ministerium saßen die Leute bei mir mit Winterjacken, achtzehn Grad ist zwar jetzt nicht sterbenskalt, aber es ist nicht angenehm, wenn du da sechs Stunden, acht Stunden am Schreibtisch schickst.

00:28:58: Die hatten dann ihre Daunenjacken an und saßen da und haben da in ihre Tasten gehauen.

00:29:03: Wir haben darüber diskutiert, wie lange man duschen soll.

00:29:05: Also, ja, ändern Sie sich.

00:29:06: Und vor dem, in der Situation, schien es richtig zu sein, nach wie vor, kaputte Gasheizung.

00:29:14: Nur darum ging es ja, kaputte Gasheizung nicht durch neue Gasheizungen zu ersetzen, außer es gibt gar nicht anders Ausnahmeregeln und so weiter.

00:29:22: Zumal ja, jedenfalls die, die sich damit ein bisschen beschäftigt haben.

00:29:26: Und ich musste das dann ja tun.

00:29:29: wussten, dass wir im Jahr dreiundzwanzig immer noch kein Gas von Russland kriegen und der eigentliche Krisenwinter, der Winter dreiundzwanzig, vierundzwanzig hätte werden können, wenn der kalt geworden wäre.

00:29:38: Denn diese ganzen Allergie-Terminals, die kamen ja erst, die waren und die waren klein und hätten das in keinem Fall aufgefangen.

00:29:44: So, dass also meine Optik war, Du bist voll im Krisenmodus, aber die öffentliche Wahrnehmung hatte sich im Februar, als das Gesetz dann öffentlich wurde, schon gedreht.

00:29:54: Da waren wir durch den Winter durch und das war, das Schlimmste ist nicht passiert.

00:29:58: Und irgendwie hatten alle keinen Bock mehr auf diese Krisen-Szenarien.

00:30:02: Und das hätte ich erkennen müssen als Minister.

00:30:05: Da hätte ich, das ist ja die Hauptaufgabe, als Politiker öffentliche Stimmung zu lesen, zu verstehen und zu übersetzen in Verwaltungshandeln.

00:30:15: politische Entscheidungen, politische Notwendigkeiten, so zu erklären, dass die Öffentlichkeit sie mitträgt, im besten Fall zumindest versteht, warum das passiert.

00:30:25: Und da ist es auseinander gelaufen.

00:30:27: Also insofern frage ich mich eher, was hätte ich, was habe ich übersehen, oder hatte ich eine Chance, das zu übersehen, aber wahrscheinlich ist es fast auch ein bisschen, wir waren mit dem Kopf so, so in diesem Krisenmodus drin, dass ich, weiß ich nicht genau, ob ich das hätte.

00:30:44: ob ich das wirklich hätte riechen können.

00:30:47: Naja, aber jetzt geht es ja weiter.

00:30:48: Also ich glaube, die Wärmepumpen entwickeln sich jetzt zur begehrtesten Heizart der Deutschen.

00:30:52: Die Förderung ist stabil.

00:30:53: Ich glaube, die neue Regierung wird am GEG jetzt auch nicht so viel ändern hören, jedenfalls.

00:30:58: Mal gucken, was da passiert.

00:31:00: Ja, aber erst mal noch als es da.

00:31:03: Und vielleicht geht es dem ganzen Jahr so, wie wir mit dem Dosen fand, das war ja auch äußerst unpopulär und jetzt.

00:31:11: Es ist einfach da, man lebt damit.

00:31:12: So würde meine Prognose sein, dass die Wärmepumpe dann in den nächsten Jahren die normale Heizart für Einfamilienhäuser, wo Anschlüsse da sind und Fernwählnöhegebiete da sind, wird einfach, weil sich die Technik durchsetzt.

00:31:25: Genau, das ist es ja eigentlich.

00:31:26: Die beste Technik muss ich durchsetzen und den Markt muss man dafür schaffen.

00:31:29: Welches, wenn wir gerade so bei den Narrativen waren, welches Narrativ?

00:31:33: Wünschen Sie sich denn vielleicht auch das sehr gepaart mit der Vision für Deutschland auch irgendwo?

00:31:37: Welches Narrativ wäre eigentlich das positive, was wir uns jetzt eigentlich nur noch erzählen sollten?

00:31:42: Das positive Narrativ wäre, dass wir zwar Unterschiede brauchen in der politischen Debatte, aber uns im Zweifelsfall als demokratische Mitte immer mehr verbindet als uns trennt.

00:31:56: Wenn das beherzigt wird, dann ist man weniger verführbar durch Polarisierung und durch den Populismus und findet dadurch dann auch politische Kraft, vielleicht schwierige Entscheidungen dieses Vorsorgeparadox, also unangenehme, anconvenient Shoes, unangenehme oder bedrückende Wahrheiten auszusprechen, um dann rechtzeitig zu handeln.

00:32:20: Aber die Bedingung dafür ist, dass man in einem politischen Raum arbeitet, wo Wo nicht, ich warte nur auf den ersten kleinen Versprecher stolperer Fehler geschielt wird, sondern wo man im Zweifelsfall sagt, ja gut, sein Konzept finde ich jetzt nicht so gut, meint es vielleicht ein bisschen besser.

00:32:38: Aber es ist ein Konzept, das an der gleichen Lösung arbeitet.

00:32:42: und die Lösung aus meiner Sicht ist in dieser Zeit Europa muss ich ein, Europa muss... Unabhängiger werden, resilienter werden und der Weg dazu führt über die energiepolitisch über die Elektrifizierung.

00:32:54: Und dann kann man darüber streiten, was die Maßnahmen sind, aber nicht nicht die die Grundsatzdebatte wieder aufmachen.

00:33:01: Ich hoffe auch, dass wir gehen nicht mehr brauchen und auf Bürger und Bürgerin Ebene.

00:33:05: Was glauben Sie, ist da das positive Narrativ?

00:33:07: und zu sagen, wer hinterfragen gar nicht mehr, ob es nicht die Elektrifizierung bei mir zu Hause braucht?

00:33:13: Vielleicht darf ich zwei Anekdoten erzählen, die das bebildern, als ich.

00:33:17: Das allererste Mal Landesvorsitzende an Schleswig-Holstein wurde, ich glaube, es war im Jahr zwei Tausendvier, also zwanzig Jahre her, länger inzwischen.

00:33:26: Da wurde ich quasi als Basismitglied, als damals vergleichsweise junge, neue Mensch von unten, der das Gegenteil des Establishmentes kandidiert.

00:33:41: Ja, ich weiß nicht, gelesen oder gesehen.

00:33:43: Dann wurde ich gewählt in einer Kampfkandidatur und in dem Moment, wo ich gewählt war, gab es einen Antrag aus der Mitgliedschaft des Landesverbandes Schleswig-Holstein, das für die kommenden Koalitionsverhandlungen damals mit der SPD dem Bundesvorstand, also mir gerade frisch gewählt, nicht getraut werden darf.

00:33:59: und sie müssen so eine Art Kontrollgremium schaffen.

00:34:02: Und ich weiß, dass ich mich da hingestellt habe und gesagt, was ist denn jetzt hier los?

00:34:05: Eben war ich noch der, der einer von euch.

00:34:07: Und in dem Moment, wo du gewählt bist, bin ich einer von denen da oben.

00:34:10: Also, wenn ich mir was wünschen darf in einer Demokratie, ist niemand der da oben oder die da oben, sondern am Ende sind die allermeisten Menschen dem Gedanken von Gemeinwohl verpflichtet.

00:34:20: Und wenn einem das nicht gefällt, dann muss man versuchen, sie selber zu machen.

00:34:23: Also, dieses uns nicht einreden lassen.

00:34:26: so unterschiedlich die politischen Meinungen sein mögen, dass jemand Minister oder Fraktionsvorsitzender oder Bundesrat Abgeordnete wird, weil er was Böses will, außer denjenigen, die die Demokratie kaputt machen wollen.

00:34:39: Und die zweite Anekdote ist, ich wurde meistens von jungen Leuten gefragt, was raten sie jungen Leuten, sollen sie politisch tun?

00:34:49: Und ich verstehe die Frage natürlich, aber die eigentliche Antwort muss eigentlich immer sein, fragt mich nicht.

00:34:54: Tut es einfach, ja?

00:34:55: Also, fragt bitte nicht einen sechstundfünfzigjährigen ehemaligen Vizekanzler, was ist sein Rat?

00:35:00: Probiert es einfach selbst aus.

00:35:01: Geht nach vorne und baut euch eure Parteien um oder baut neue Parteien oder findet andere Formen vom politischen Engagement, wie es euch passt.

00:35:11: Es gibt schon eine Tendenz, dass man in der Politik wie in einem guten Handwerksbetrieb vom Meister lernt und das gleiche macht.

00:35:17: Das ist falsch.

00:35:18: Jede Generation muss im Grunde ihren eigenen Ansatz finden und mehr Mut nach vorne, würde ich sagen.

00:35:25: Das ist fast schon ein schönes Schlusswort.

00:35:27: Aber ich hätte auch eine Frage auf jeden Fall nochmal über, weil wir gerade auch viel über diese Veränderungen gesprochen haben.

00:35:32: Und Sie haben mal irgendwo so schön auch gesagt, dass vor allem auch privat ihr Umfeld Respekt davor hat.

00:35:38: Wie Sie sich verändern werden in der Zeit?

00:35:40: Jetzt so zurückblickend, wie haben Sie sich verändert?

00:35:43: Wo sind Sie gereift?

00:35:44: Das hätte ich jetzt

00:35:45: wahrscheinlich vom halben Jahr noch nicht so beantworten können.

00:35:47: Jetzt merke ich wieder, dass ich mich ein bisschen wieder anders verändere.

00:35:50: Ich würde sagen, zurück verändere ein Stück weit.

00:35:53: Aber natürlich der unmittelbare Entscheidungsdruck weg ist.

00:36:01: Wenn ich jetzt nochmal eine Erdbeute erzählen darf,

00:36:05: irgendwann

00:36:05: habe ich mal mit meiner Familie zusammengesessen.

00:36:08: Ich sag mal Advent oder so, es gab so einen, wir hatten einen Raum und alle haben so ein bisschen drüber geredet, was eigentlich erst nicht ansteht, was die eben nicht machen wollen, reisen wollen, jobben wollen, studieren wollen, wo sie studieren wollen, was immer.

00:36:23: Und dann hab ich mir das keine Ahnung, eine halbe Stunde angehört und dann hab ich gesagt, so, ist doch ganz einfach.

00:36:27: Du machst erst das, dann machst du das, dann verdienst du Geld, dann hast du Geld genug zum Surfen und dann kommst du wieder und dann machst du ein Studium zu Ende oder was auch immer.

00:36:33: Und alle guckten mich an und sagten, was larrerst du?

00:36:38: Wir wollen hier keine Antworten haben.

00:36:40: Man nennt das Gespräch.

00:36:41: Wir wollen einfach miteinander reden.

00:36:43: Du bist hier nicht da, um zu sagen, wie es geht.

00:36:45: Und das ist, glaube ich, die größte Veränderung, dass ich als Minister immer, jeder wollte immer einen Beschluss haben.

00:36:52: Und du hattest auch nur ein ganz kleines Fenster.

00:36:53: Im besten Fall hast du gesagt, ich denke mal eine Nacht drüber nach, aber am nächsten Morgen musstest du es entscheiden.

00:36:58: Das auch richtig.

00:36:59: Dafür wird man gewählt.

00:37:00: Aber natürlich gibt es auch ganz viele private Situationen, wo du nicht den Leuten immer sagen musst, wie es geht.

00:37:06: Da lang.

00:37:07: Wir essen jetzt.

00:37:08: Keine Ahnung.

00:37:09: Schlafen gehen Zeit.

00:37:10: Aufstehen Zeit irgendwie so.

00:37:11: Sondern du sagst, komm, lass laufen.

00:37:13: Es ist morgen ist auch noch ein Tag.

00:37:14: Und wenn du, wenn ich nicht damit einverstanden bin, dann machst du eine Fehler.

00:37:18: halt selbst.

00:37:18: Ist dein Leben und ist gut.

00:37:20: Und das glaube ich kommt es gerade wieder ein bisschen zurück.

00:37:23: Ein bisschen kommen.

00:37:26: Ein bisschen coolen ist.

00:37:27: Ein bisschen coolen ist klingt gut.

00:37:29: Und doch haben wir irgendwie auch viel aus dem Umfeld Menschen, die mit ihnen auch zusammenwirken durften.

00:37:33: Oder ich habe sie ja auch wie gesagt bei unserer Kundin erlebt.

00:37:36: Ich habe immer viel Seele, Zusammenarbeit und auch Wertschätzung gespürt.

00:37:41: Wer inspiriert Sie für Ihre Führung und Ihre Werte so im Leben?

00:37:46: Gibt es Inspirationsquellen?

00:37:48: Wer oder was ist das?

00:37:50: Die gibt es ganz viele natürlich im privaten Umfeld.

00:37:53: Komischerweise ist es bei mir ganz häufig Literatur, also wirklich Literatur, dass ich mich, dass ich durch Bücher inspiriert werde durch die Sprache von mich und inspiriert werde.

00:38:03: Das klingt ein bisschen wieder so.

00:38:05: Der Kinderbuchautor.

00:38:09: Aber wer ließ denn Harry Potter und ist nicht inspiriert?

00:38:12: Ich muss kurz mal sagen darf, Menschen werden bessere Menschen dadurch, dass sie wissen, da muss gegen Voldemort kämpfen.

00:38:17: Und bitte sucht euch den Voldemort und eurer Zeit und gegen an.

00:38:21: Also ja, also sofern und zu was wäre die... Was wäre Emanzipation ohne Pipi Langstrumpf?

00:38:28: Also bitte ja, also was soll das eigentlich?

00:38:30: Dass man das Kinderbücher kinderschlechtere Menschen werden, was sollen die denn sonst machen?

00:38:35: Und die Excel-Tabellen vorgelesen bekommen oder was?

00:38:38: Das macht die auch nicht zu glücklicher.

00:38:39: Also egal.

00:38:41: So, aber ich glaube, es sind am Ende Menschen.

00:38:45: Also der im Alltag, ich brauche nicht permanent Bezugsquellen und was hätte jetzt Harry Potter getan oder wäre auch immer, sondern ich... Es war immer das eins zu eins Gespräche.

00:38:57: und als ich erinnere mich an diesen Vormittag da, in der Nähe von Hannover, wo wir die ältere Dame besucht haben, die ganz untypisch damals in der Debatte sich eine Wärmepumpe und eine Solaranlage in ein bestehendes, nicht tief saniertes Einfamilienhaus eingebaut hat und die Dame war älter als ich, wenn ich das sagen darf.

00:39:18: Es gibt schon viele, in dem Alter, die sagen, es lohnt sich nicht mehr.

00:39:22: Ich, dass mein Leben geht, ist so auf der Zielgeraden angekommen.

00:39:25: Und die hatte Freude und wusste, dass ich das Wert des Hauses steigern würde und so weiter.

00:39:32: Und die hat mich einfach, die war doch zauberhaft.

00:39:33: Da musste man gar nicht jetzt irgendwie mit seinen ganzen Zahlen und Daten und Förderprogrammen kommen.

00:39:39: Man hat die gesehen, man hat dir zugehört und alle Herzen waren offen.

00:39:44: Und mir geht es ganz häufig so, dass mich Menschen einfach bezaubern und ich mich ganz stark leiten lasse von der persönlichen Beziehung oder Emotion, die dann entsteht.

00:39:53: Absolut, wir brauchen mehr Zauber von unserer Kundin Rosie, wie sie hieß.

00:39:57: Ich war wirklich ein besonderer Tag.

00:39:59: Und ich denke, das ist so schön auf den Punkt gebracht.

00:40:01: Es geht um die Menschen.

00:40:03: Die braucht jetzt eben auch alle.

00:40:04: Und ich glaube, wenn man an vielen Nossen vorbeigekommt, wie man das vielleicht auch erreichen kann, wenn wir nochmal so ein bisschen auf die Energie Zukunft in Summe und auf die Welt gucken, was... können wir uns vielleicht links und rechts abgucken.

00:40:17: Ich meine, wir haben über ein paar infrastrukturelle Sachen geredet, aber was sind vielleicht noch so übergreifende Dinge, die wir uns jetzt wirklich abgucken können, damit wir eben nicht, wie Sie jetzt auch gesagt haben, wenn wir den Bogen nicht kriegen?

00:40:28: Erst mal Klarheit beim Plan.

00:40:31: Deutschland hat einen Plan, Europa hat einen Plan und ein Plan heißt, es ist geplant.

00:40:36: Nicht alles immer wieder in Frage stellen.

00:40:38: Sicherlich kann man über die Umsetzung immer wieder streiten, aber nicht das Ziel dauernd in Fahrgestellen, zweitens schneller werden.

00:40:43: Alles muss was gemacht werden kann, was entschieden werden kann, kann auch früher entschieden werden.

00:40:49: Das heißt, wir haben schon den Luxus von zu langen Entscheidungswegen gesucht.

00:40:53: Gerade im Energiebereich ist jetzt vieles auf den Weg gebracht worden, aber das muss, glaube ich, insgesamt eine Haltung werden.

00:41:01: und dann drittens.

00:41:02: Jetzt muss ich leider wieder ein bisschen ernster werden, gerade mit dem Blick von außen, gerade wenn man sich mit Sicherheitspolitik beschäftigt und sich das Aufbauen der Konfrontationsszenarien anschaut.

00:41:14: Das ist jetzt eine ernste Zeit, wo sich Politik beweisen muss und aber auch die Demokratie sich beweisen muss.

00:41:20: Und das fordert von den Bürgerinnen und Bürgern, von den Wählerinnen und Wählern die Geduld und auch am Ende die Weitsicht in der Wahl und in der politischen Entscheidung nicht nur für den Tag zu wählen, sondern im Grunde für die nächsten eigentlich zehn Jahre, wenn wir schnell sind, vielleicht nur fünf Jahre und von den Politikerinnen und von den Politikern die innere Stärke.

00:41:44: Das Richtige zu tun, auch wenn es nicht populär ist.

00:41:47: Das ist aber nur sich durch den Tag leiten zu lassen und durch den ja notwendigen Wahlerfolg, wenn man politisch überleben will.

00:41:55: Das wird am Ende der Herausforderung nicht gerecht.

00:41:58: Absolut und damit würden wir glaube ich in meinen Augen viele Fragen beantworten, weil dann dieses lohnt sich das für mich noch.

00:42:04: Also dieses Denken sozusagen im eigenen Zeitraum oder Gartenzaun würde sich damit aufbrechen und man vielleicht auch ein bisschen mehr Übergeneration hinweg entscheiden und das Ganze sich entwickeln lassen.

00:42:16: Abschließend noch die Frage, was kommt als nächstes von Ihnen?

00:42:20: Was sehen wir als nächstes von Ihnen?

00:42:21: Die schöne Antwort und die ehrliche, ich weiß es nicht.

00:42:24: Und das ist... Ehrlicherweise für mich Sonnebefreiung, weil ich die letzten zwanzig Jahre eigentlich immer wusste, was als nächstes kam.

00:42:30: Jedes Amt hat zum nächsten Wahlkampf, jeder Wahlkampf zum nächsten Karrierschritt, zum nächsten Amt geführt.

00:42:36: Und so ging es dann weiter vom Landesvorsitzenden, zum Fraktionsvorsitzenden, zum Minister, zum Bundesvorsitzenden und so weiter und so fort.

00:42:43: Und das weiß ich nicht.

00:42:48: Mein Leben ist so frei im Moment in der Form von, ich hab meine Arbeit, ich hab mein Alltag und ich nehm den Ernst und ich sitze nicht den ganzen Tag rum und weiß nicht, was ich tun soll.

00:42:57: Aber was daraus wird, das weiß ich nicht.

00:42:59: Und es gibt mir halt die Möglichkeit, auch in der Vermittlungsform im Denken, im politischen Denken nochmal neue Ansätze zu suchen und zu finden.

00:43:10: Also ich weiß nicht, heißt nicht, ich hab... gar keine Ahnung, aber ich habe jetzt keinen konkreten Plan.

00:43:16: Und das ist nach all den Jahren der konkreten Planung und auch verplant sein des Lebens im Moment ein großer, ich glaube fast politischer Gewinn.

00:43:25: Ich kann das so sagen, dass ich, seitdem ich die Entscheidung getroffen habe, also seit Sommerfähen dieses Jahres, das Gefühl habe, dass ich wieder Luft unter die Flügel kriege und nicht nur ein Wiederhole, was ich mir zurechtgelegt habe, was ich schon immer wusste.

00:43:41: Und dazu wissen glaubte und jetzt ist ja.

00:43:44: Also ich habe auch was aufgegeben ohne Frage und zurück gelassen.

00:43:47: Etwas was mir alles bedeutet hat, für was ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet habe.

00:43:50: Es ist keine.

00:43:52: Hab mir hoffentlich auch einen gemerkt.

00:43:53: Keine Entscheidung, die ich einfach so easy-peasy getroffen habe.

00:43:57: Aber ist die richtige Entscheidung, weil ich habe ich am Anfang gesagt, sonst wahrscheinlich politisch verkümmert wäre.

00:44:04: Und jetzt gerade.

00:44:05: passiert irgendwas.

00:44:06: Ich weiß noch nicht genau was.

00:44:07: Ja,

00:44:07: und oft ist es das Neue, was wieder Neues entfalten kann.

00:44:09: Vielen Dank für die offenen Worteur an der Stelle und die Ehrlichkeit.

00:44:12: Und wer weiß, mit welchen Dingen und Perspektiven sie in anderen Wirkräumen zurückkommen, wirklich sehr, sehr schön.

00:44:18: Ich glaube, wir haben viel jetzt auch am Ende von Freiheit, nochmal von Ihrer persönlichen Freiheit gehört, viel über Sicherheit geredet natürlich auch und auch von Unabhängigkeit.

00:44:26: Und das ist eigentlich wieder ein Runderabschluss zu dem, was wir einleitend gesagt haben.

00:44:29: Deswegen bleibt mir nur noch ein Danke für das sehr ehrliche, authentische Gespräch.

00:44:34: Danke.

00:44:34: habe, dass sie hier waren.

00:44:36: Sehr gern.

00:44:36: Alles Gute.

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